
Grant Bay, ein traumhaft einsamer Strand auf der Westseite von Vancouver Island
Wir sind wieder 2 Stunden Schotterpiste mit ca. 30 km/h gefahren, um an diesen wunderschönen Strand zu gelangen. Dort haben wir uns mit Wolfgang und Moni getroffen, die wir vorher in Port McNeil auf dem Supermarkt Parkplatz kennengelernt haben. 😉

Tofino
Am 14. Juli haben wir dann die Fähre von Vancouver nach Victoria auf Vancouver Island genommen. Manchmal kann man auf der Überfahrt schon Wale sehen, aber wir hatten kein Glück. Von da aus sind wir dann auf die Westseite der Insel nach Tofino gefahren. Hier haben wir mit Mühe und Not einen Campingplatz bekommen, weil immer noch Hauptsaison ist und alles rappelvoll ist. Trotzdem ganz gut um ein paar Wartungsarbeiten am MOG durchzuführen. Als ich alles vorbereitet hatte , kam plötzlich über Mikrofon eine Tsunami Warnung. Der ganze Platz war in voller Aufregung und alle sprangen in ihre Autos und fuhren los. Ich habe schnell alles ins Womo geworfen und wir sind auch losgefahren.
Vor dem nächsten Waschraum stand eine Mitarbeiterin in ihrem Golfwagen, die wir direkt gefragt haben, was zu tun ist. Die guckte uns nur verwundert an und wusste gar nicht was wir wollen…Dann kam aber schon ein anderer Mitarbeiter uns sagte uns, dass die Warnung aufgehoben worden ist !
Später haben wir erfahren, dass in Alaska ein Erdbeben war… 🙁
Das kleine Dörflein Tofino hat uns aber nicht so gut gefallen und wir sind einen Tag später wieder geflüchtet. Circa 40 km südlich liegt Ucluelet. Das ist ein kleines Fischerdörfchen mit vielen kleinen Bars und Restaurants zum Verweilen. Hier haben wir fünf Tage Pause gemacht.
Auf dem Campingplatz haben wir dann auch unseren ersten Schwarzbären getroffen. Er ist tagsüber auf dem Campingplatz und auf der Straße rumgelaufen und wurde von Bauarbeitern verscheucht. Wir haben stundenlang im Alder Park gesessen, Weißkopfseeadler beobachtet und zwei schöne Wanderungen am Wild Pacific Trail gemacht.
Auf Vancouver Island in Victoria gibt es eine Brauerei, wo der Braumeister schon mal in Köln war. Er hat sein Bier dann auch Kölsch genannt. Es hat natürlich nicht so gut geschmeckt wie unser Kölsch. 🙂 🙂 🙂
Auch einer Whale Watching Tour haben wir uns angeschlossen, die aber leider nicht so erfolgreich war, aber trotzdem Spaß gemacht hat.
Von Ucluelet sind wir dann wieder über die Insel nach Nanaimo gefahren. Dort haben wir uns mit Michael und Moni, einem anderen Overlander Paar getroffen, um Neuigkeiten und Reiseberichte auszutauschen.
Zwei Tage später ging es dann in den Nordwesten der Insel, dort haben wir an einem wunderschönen, einsamen Strand einige Tage verbracht. Wir waren mit Wolfgang und Moni alleine dort. Es war wieder eine Ruhe und ein Sternenhimmel, den man sich in Deutschland gar nicht vorstellen kann.
Nach drei Tagen sind wir dann nach Port Hardy gefahren. Hier hat uns auf dem Campingplatz ein wildfremder Mann einen frisch gefangen Lachs geschenkt. Der war sogar schon in einer Honig-Dill Sauce eingelegt und hat köstlich geschmeckt. Die Kanadier sind alle so freundlich. Wir würden gerne die Fähre von Port Hardy nach Prince Rupert nehmen. Diese Fähre ist in der Hauptsaison über Wochen ausgebucht und wir waren auf einer Warteliste. Wir sind dann einfach am Samstagmorgen um 5:00 Uhr zum Fährhafen gefahren und durften dann als letzte, 5 Minuten vor Abfahrt auf das Schiff fahren. Diese Überfahrt dauert 15 bis 17 Stunden. Sie führt durch die kanadische Inside Passage und gilt als eine der schönsten Wasserstraßen der Welt. Sie bietet atemberaubende Landschaften, Fjorde, Regenwälder und Gletscher. Wir haben bestimmt 20 Buckelwale, Orcas und Delfine gesehen.
Mittendrin haben wir in Klemtu angehalten, mitten im nirgendwo. Hier sind 2-3 LKWs runtergefahren und circa zehn Fußgänger. Es waren alles Leute von der First Nation. Klemtu ist soweit abseits gelegen, da kann man sich das Wohnen gar nicht vorstellen ! Nach 16 Stunden sind wir dann in Prinz Rupert angekommen.
Am nächsten Morgen sind wir nach Stewart gefahren. Wir waren früh unterwegs, und plötzlich stand eine Bärenfamilie mitten auf dem Highway. Die Kleinen spielten am Straßenrand. Als wir ankamen, sind sie natürlich mit samt der Mutter geflüchtet. Stewart ist eine Kleinstadt im Westen der kanadischen Provinz British Columbia. Durch die Industrie haben hier mal 10.000 Menschen gewohnt. Heute wohnen noch circa 400 Leute hier. Der nur noch regional bedeutende Hafen ist der nördlichste ganzjährige eisfreie Pazifikhafen Kanadas. Hier ist wirklich nicht viel los, aber es gibt einen leckeres mexikanisches Restaurant, das wir natürlich getestet haben.
Von Stewart sind es nur 10 km bis nach Hyder in Alaska. Dies ist ein südlicher Zipfel von Alaska, an dem es keine amerikanische Grenzkontrolle gibt. Da man nicht weiterkommt, muss man hier Alaska auch wieder verlassen.
In Hyder gibt es einen über 300 Meter langen Holzsteg entlang eines Bachlaufs. Hier treffen sich alljährlich Tausende von Lachse, die hier zum Laichen hinkommen. Das Spektakel mussten wir uns natürlich angucken. 🙂 Es ist schon erstaunlich, wie viele Lachse da hoch kommen und es ist erschreckend zu sehen, wie viele vor deinen Augen einfach sterben. Die Lachse verenden nach dem Laichen, da die Wanderung und der Fortpflanzungsakt extrem kräftezehrend sind. Sie zucken manchmal bis zu 30 Minuten, dies kann man alles vom Steg beobachten…. Sie liegen dann zu hunderten einfach im Bachlauf.
Am zweiten Abend kam dann ein Grizzly den Bachlauf hoch gewandert und hat sich einen Lachs nach dem andern gefangen. Ein ortsansässiger Ranger meinte noch, das dieser Grizzly heute das erste mal da ist und wir sollen uns sehr ruhig verhalten dann ist alles kein Problem. Am Abend zuvor war wohl ein Grizzly da, den hat es gar nicht interessiert, dass er so viele Zuschauer hatte. Den ganzen Tag stehen viele Leute auf diesem Holzsteg rum und warten auf das beste Foto oder den Film. Das war schon sehr bewegend, einen Grizzly beim Lachsfangen zu sehen. Aber das Warten hat sich gelohnt. Grizzlys sind sehr wählerisch, sie fressen am liebsten Lachsweibchen, die noch nicht gelaicht haben. Meistens schlitzen sie einfach den Bauch auf und fressen nur die Eier…Von dort sind wir dann noch 50 km weiter gefahren zum Salmon Gletscher. 😉
In Hyder selber ist der Hund begraben und nichts los. Aber es gibt eine Imbissbude, an der jeden Tag fangfrischer Fisch mit Fritten serviert wird. Es war köstlich ! 🙂 Zurück in Stewart mussten wir uns entscheiden, ob wir in den hohen Norden des Yukons wollten. Das wären aber noch über 1.000 km gewesen. Das war uns zu viel Fahrerei und wir sind dann wieder Richtung Süden aufgebrochen. Es ging wieder stundenlang durch die Einsamkeit vom Norden Kanadas. Hier fährt man und es kommt uns kein Auto entgegen und hier wohnt auch keiner…
Auf dem Weg Richtung Süden kamen wir durch Wizlet. Hier ist eine Stromschnelle, an der die Lachse auch hoch wollen. Die Fischer stehen einfach mit Keschern da und fangen die Lachse. Es ist schon beeindruckend, wie viel Kraft die Lachse auf sich nehmen, um diese Stromschnellen zu überwinden. Wenn sie es überhaupt schaffen. Hier gab es frischen Lachs, den der Fischer für uns schön auf der Kaimauer filetiert hat!?! Weil uns Jasper und Banff so gut gefallen hat, sind wir dort auch nochmal vorbeigekommen. Mehr dazu beim nächsten Mal. 🙂
Wieder ein schöner Bericht, der echt Spaß macht zu lesen… 🙂 Beeindruckend die Landschaft… PS. das Kölsch hätte ich auch gerne mal probiert… Weiter Gute Reise, bin schon gespannt auf den nächsten Beitrag. Gruß aus dem Allgäu.
Hallo ihr beiden,
superschöne Bilder. Schade, dass ihr nicht in den Yukon fahrt, aber verständlich 1000 km sind schon eine Hausnummer. Ich hoffe, meine E-Mail ist angekommen. Ich bin seit vorgestern aus Prerow zurück. Es war herlich. Ich konnte Hirsche bei der Brunft bewundern, Seeadler und Kraniche bewobachten. Selbst ein Wildschein hat sich im seichten Wasser verlustiert.
Viele Grüße aus Pöcking